Unser Wintercamp 2016 mit kenshi aus Heidenberg, Jena und Berlin – ein etwas anderer Bericht:
Schon zum dritten Male machten wir uns im tiefsten Winter, eingehüllt in dicke Felle, mit unseren Schlittenhunden auf den Weg in den tiefverschneiten Süden.
Unser Ziel lag mitten im Erzgebirge, an den Hängen des alles überragenden Fichtelberges – des einen Berges, der Mittelpunkt vieler Geschichten ist, die nur flüsternd hinter vorgehaltener Hand erzählt werden.
Um möglichst unentdeckt zu bleiben, nahmen wir verschiedene Wege mitten hinein ins Abenteuer.
Die Vorhut musste noch einige Zeit vor verschlossenen Toren ausharren, da der Burgwächter ein wenig verspätet eintraf. Die Dunkelheit begann mit ihren schaurigen Gestalten über uns hereinzubrechen und so zogen wir uns schnell hinter die sicheren Mauern zurück und heizten den Kamin an, nicht ohne vorher die Eingänge zu sichern und mit wachsamem Auge zu beobachten.
Während wir das Abendmahl zubereiteten, trafen weitere Gefährten unserer Unternehmung ein. Diese kamen aus einem fernen Lande, welches im Westen liegt.
So, nun vollzählig, labten wir uns an den warmen Speisen und wärmten uns am lodernden Feuer. Die ein oder andere Geschichte wurde erzählt, bis uns der Schlaf übermannte.
Der Tag brach an und nach einer morgendlichen Stärkung war es soweit. Wir waren bereit hinauszuziehen, um uns der Herausforderung, dem Kampf mit den fürchterlichsten Kreaturen zu stellen. Nach einem anstrengenden Fußmarsch durch tiefen Schnee, erreichten wir den Ort des Geschehens:
Die heiligen Hallen am Fuße des Berges – ein Ort der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und schon die tapfersten Krieger zur Verzweiflung gebracht hat.
Auch den einen oder anderen unserer mutigen Gefolgschaft überkam der Drang zu fliehen, dass Weite zu suchen und sich im hintersten Winkel zu verstecken. Doch nur wir alle, gemeinsam und mit vereinten Kräften waren stark genug, um dem Feinde gegenüberstehend eine Chance zu haben. So mussten wir auch die unseren immer wieder von der Notwendigkeit unseres heldenhaften Vorhabens überzeugen, damit wir den Schrecken als Einheit besiegen konnten.
Es war ein anstrengender, kräftezehrender Kampf – nicht nur für den immer schwächer werdenden Körper, sondern auch für den erlahmenden Geist, den unser listiger Gegner auf’s äußerste forderte. Doch unserem Feinde erging es schlechter. Wir gewannen zunehmend die Oberhand und konnten ihn letztendlich in die Flucht schlagen.
Wir feierten unseren lang erfochtenen Sieg ausgelassen in der wärmenden Sonne, die sich mit uns zu freuen schien. Noch ahnten wir nicht, dass das Grauen des Berges nicht endgültig besiegt war, dass wir uns noch zwei weiteren Prüfungen unserer Überzeugung, unseres Mutes und unseres Willens stellen mussten.
Doch es war unvermeidlich. Wir hatten uns für diesen Weg entschieden und nun gab es kein Zurück mehr. Wir mussten ihn bis zum Ende gehen und unser Bestes geben. Nach dem Hereinbrechen der Dunkelheit ging es in die zweite Schlacht. Wir hielten uns wacker, jedoch gelang es uns nur mit Mühe und Not die Bestie ein weiteres Mal in die Flucht zu schlagen. Diesmal jedoch war uns allen klar, dass es noch kein endgültiger Sieg sein würde.
Wir zogen uns in unsere Festung zurück, füllten unsere leeren Mägen und harrten der Dinge, die da kommen würden. Lange blieben wir wach und lauschten unserem Anführer aus dem Westen, wie er uns mit Geschichten aus vergangenen Zeiten die Widrigkeiten des Tages vergessen machte.
Nach einem kurzen, aber doch erholsamen Schlaf und einem ausgiebigen Morgenmahl zogen wir am nächsten Morgen hinaus, um uns unserem Schicksal endgültig zu stellen. Diesmal musste es gelingen – oder wir würden scheitern und der kommenden Generation eine große Bürde hinterlassen.
Es war eine gewaltige Schlacht und wir schenkten unserem Gegner nichts – am Ende siegten wir. Ein teuer erkaufter Sieg, mit Schweiß, Schmerz und gewaltiger Anstrengung.
Das Monster ist besiegt – vorerst! Es wird jedoch zurückkehren, in alter Stärke oder vielleicht sogar stärker als je zuvor. Wann es soweit sein wird, das wissen wir nicht. Heute, morgen oder genau in diesem Augenblick, seid wachsam und übt euch in happumoku.
So muss ein Jeder ständig auf der Hut sein und bereit, sich dem Kampf zu stellen.





