50 Jahre Shorinji Kempo in Schweden

Zu diesem besonderen Anlass wurde am vergangenen Wochenende – vom 6. bis zum 8. Mai 2022 – ein dreitägiges Koshukai (Trainingslager) inKarlstad, der Residenzstadt der Provinz Värmland Iän, veranstaltet. Das 50-jährige Jubiläum (1970-2020) sollte eigentlich schon vor zwei Jahren stattfinden, musste jedoch aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Etwa 70 Kenshi – so werden die Shorinji-Kempo-Praktizierenden genannt – aus vier verschiedenen Ländern nahmen daran teil. Darunter waren auch vier Kenshi aus Deutschland mit von der Partie: Sven Hebbe (3. Dan Chukenshi, stellvertretender Branchmaster der Berlin Branch), Dennis Klonnek (3. Dan Chukenshi, stellvertretender Branchmaster der Königsbrunn Branch), Christian Windolf (2. Kyu, Berlin Branch) und Jasmin Visel (2. Kyu, Bobingen Branch).

Nach einem intensiven Partnertraining am Freitagabend, dem sogenannten Hokei, wurde den Teilnehmern und Teilnehmerinnen am Samstagvormittag dann das Un’yoho – auch Randori genannt – nähergebracht. Dies kann man sich wie eine Art freien Kampf vorstellen, bei dem es aber nicht darauf ankommt, gegeneinander zu arbeiten oder seinen Partner bzw. seine Partnerin zu verletzen. Vielmehr geht es darum, gemeinsam und mit Rücksichtnahme aufeinander eine effektive Selbstverteidigung zu erlernen. Durch das ständige Wechseln von Partnern bzw. Partnerinnen unterschiedlicher Größe, Statur und Erfahrung musste man sich immer wieder neu auf sein Gegenüber einstellen, was einem im Ernstfall durchaus von Vorteil sein kann.

Am Samstagnachmittag nach der Mittagspause wurde dann ein Embukai veranstaltet. Dies ist ein Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein sogenanntes Embu vorführen durften. Dabei handelt es sich um einen aus 6 Blöcken bestehenden, einstudierten Kampf, der u.a. auf Basis der Sauberkeit der Techniken, der Geschwindigkeit und des Ki (Energie) bewertet wird. Neben dem Kumi-Embu (dem einstudierten Kampf zu zweit) gab es hier auch die Möglichkeit ein Tandoku-Embu (eine einstudierte Form alleine) vorzuführen. In letzterer Kategorie nahmen auch zwei Kenshi aus Deutschland teil, und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen: Dennis Klonnek konnte in der Kategorie Tandoku-Embu Yudansha (Schwarzgurt) einen stolzen 3. Platz erzielen, während Jasmin Visel in der Kategorie Tandoku-Embu Kyukenshi (Farbgurte) sogar einen hervorragenden 1.

Platz erreichte!

Nach einem schönen Dinner am Samstagabend wurde am letzten Tag des Koshukai wieder fleißig trainiert. Zudem wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Gruppen von 8 Kenshi unterschiedlicher Graduierung eingeteilt, um ein Dantai-Embu (ein einstudierter Kampf in der Gruppe) zu üben und es anschließend vor allen Kenshi vorzuführen. Für viele war dies eine neue Erfahrung, da die wenigsten zuvor schon einmal ein Dantai-Embu gemacht hatten.

Alles in allem war es ein ereignisreiches und lehrreiches Wochenende, bei dem sowohl neue Freundschaften geschlossen als auch alte Freundschaften wieder aufgefrischt wurden.

Besonderer Dank gilt den vier Haupt-Instruktoren Anders Pettersson Sensei (6. Dan Junhanshi Shodoshi, Branchmaster der Karlstad Branch, WSKO Instructor), Leif Kekonius Sensei (5. Dan Daikenshi, Branchmaster der Bromma Branch, Präsident des schwedischen Shorinji Kempo Verbands), Alexander Tilly Sensei (5. Dan Seikenshi, Branchmaster der Stockholm Södra Branch, Vize-Präsident des schwedischen Shorinji Kempo Verbands, WSKO Councilor) und Åke Olson Sensei (5. Dan Seikenshi, Branchmaster der Karlstad Studenter Branch), sowie dem Organisations-Team, ohne die dieses tolle Event nie möglich gewesen wäre.

 V.l.: Dennis Klonnek, Anders Pettersson Sensei und Jasmin Visel.