Der Geist im Training

Charakteristisch für das Trainings im Shorinji Kempo ist die Harmonie, die es ausstrahlt. Im Shorinji Kempo gibt es die Lehre von ken zen ichinyo (拳禅一如), die besagt, dass Verstand und Körper nicht voneinander getrennt existieren können. Wenn man ernsthaft trainiert, muss man dementsprechend für einen Ausgleich zwischen dem Training des Geistes und des Körpers sorgen.

Während des technischen Trainings und des zazen (座禅 – sitzende Meditation) ist die Atmung sehr wichtig. Eine gute Atemtechnik reguliert die Atmung und diszipliniert gleichzeitig den Verstand und den Körper. Sie ist damit die effektivste Methode, um seine geistige und physische Stärke wirklich anwenden zu können.

Atem oder Atmung sind die Quelle des Lebens für alle lebenden Kreaturen und eine Quelle von Stärke. Eine alte japanische Weisheit sagt: „Wenn sich der Atem beruhigt, beruhigt sich der Verstand, wenn der Verstand ruhig ist, ist der Atem ruhig. So gesehen ist der Atem der Verstand und der Verstand ist der Atem.

“Den Umstand das der Geist gestört ist, wenn der Atem gestört ist, und der Atem unruhiger wird wenn auch der Geist unruhiger wird, ist etwas, was wir täglich erleben können. Dabei kann es passieren, dass die unruhige Atmung den Geist beeinflusst, auf diese Art und Weise unsere Energie vermindert und auch unsere Konstitution beeinflusst wird. Sie kann dadurch Ursprung eines körperlichen Unwohlseins sein.

Von alters her dachte man, dass der Atem der eigene Geist ist, ein Element spiritueller Energie und die Quelle der eigenen Lebenskraft – Regulierung der Atmung wurde als der erste Schritt für die eigene Weiterentwicklung angesehen.

Unser Training basiert auf dieser Art asiatischer Philosophie und es ist wahrscheinlich keine Übertreibung zu sagen, dass Shorinji Kempo einen fern-östlichen Geist in sich trägt.