Satoh Kenji

Satoh KenjiDie Geschichte des deutschen Shorinji Kempo ist untrennbar mit Satoh Kenji verbunden, denn er ist der Lehrer von DSKV Ehrenpräsident Walther Wunderle. Satoh Sensei legte vor kurzem erfolgreich die Prüfung zum 8. Dan Daihanshi ab. Diesen philosophischen Rang haben selbst in Japan bisher nur wenige Meister erreicht.

 

Profil:

Satoh Kenji, geboren 1944 in Japan, Kitakyushu-Stadt

 

Schul-/Berufsausbildung:

1963 Hochschulabschluss

1967 Kyushu-Universität

1968 Polizei in Fukuoka

2004 Rente

 

Werdegang Shorinji Kempo:

1965 Eintritt in Kongo-Zen Sohonzan

Genehmigung zum Kitakyushu doin

1969 Eröffnung von Fukuoka nishi doin (Dojo-Positionen u. a.)

Ausbilder und Berater an verschiedenen Universitäten

WSKO-Instruktor: Inhaber der Instructorlizenz der „World Shorinji Kempo Organization“

Auslandseinsätze als Landesvertreter Japans für den Internationalen Budo- und Kulturaustausch, z.B. Budo Daihyo in Portugal und Deutschland

 

Ausbildungsstand Shorinji Kempo und Kongo-zen

8. Dan daihanshi

 

Sozialanamnese im Shorinji Kempo

Durch Shorinji Kempo entwickelte er ein starkes Selbstbewusstsein und Handlungsinitiative. Dadurch entsteht viel Kommunikation. Bei der Ausbildung von Ausbildern war es seine Aufgabe, Ziele aufzuzeigen, zu beraten und bei der Umsetzung zu helfen. Ergebnisse sind der Erfolg und die Zielerreichung. So hat er seinen Platz innerhalb der Gesellschaft gefunden.

Eintritt in die Shorinji Kempo Organisation und sein shugyo (Studium)

Während der Mittelschule und Hochschule trainierte er intensiv Judo und absolvierte zahlreiche Wettkämpfe. In der dritten Klasse legte er die Prüfung zum Shodan ab. Danach besuchte er die Universität. Im zweiten Jahr stieß er durch Zufall auf das Buch „Hidden Shorinji Kempo“ von So Doshin. Seine Neugier war geweckt und er erwarb es. Sein Interesse wurde größer und er besuchte einige Embutaikai (Infoveranstaltungen). Schon bald fiel die Entscheidung und er wurde Mitglied im Dojo „Fukuoka kita doin“ (früher Kita kyushu doin) bei Sensei (Lehrer) Nakamura Akihiza. Bis zu dieser Zeit war er noch ein überzeugter Judoka. Jetzt lernte er zum ersten Mal Gyaku- und Gatamewaza von Shorinji Kempo kennen. Nicht nur der damit verbundene Schmerz, sondern die Hilflosigkeit dabei, ließen in ihm oft Tränen hochkommen. Die Folge war der immer stärker werdende Gedanke „ich will nicht mehr verlieren“, und er ergänzte sein Training durch zusätzliche Übungen. Täglich vollzog er mit einer Fünf-Kilo-Hantel 500 Zuki (Fauststöße) und 500 Keri (Fußstöße), wobei er, um es zu erschweren, einen Fahrradschlauch an der Wand befestigte und um sein Fußgelenk band. Nicht nur die Ausführungen der Techniken durch Nakamura-sensei begeisterten ihn, sondern auch dessen aufrechter und gerechter Charakter. Dies wollte er übernehmen und selbst Doin werden, um es an junge Menschen weiter zu geben.

Als Doin und seine weitere Entwicklung

Nach der Universität fand er einen Arbeitsplatz bei einem Logistikunternehmen. Doch diese Arbeit und Shorinji Kempo waren schwierig unter einen Hut zu bringen. So kam der berufliche Wechsel zur Polizei in Fukuoka (Hauptstadt der südlichen Hauptinsel Kyushu). Sein Engagement für Shorinji Kempo war ungebrochen und der Wunsch, Doin zu werden, war sein ständiger Begleiter. Showa 44 (1969), war es dann endlich so weit. Er erhielt durch Kaiso So Doshin die Genehmigung zum Fukuoka nishi-doin. Zu dieser Zeit war Shorinji Kempo noch kaum bekannt. Heute gibt es allein in Fukuoka 80 Schulen. Satoh sensei verbreitet nun seit 46 Jahren Shorinji Kempo. Seine Aktivitäten als Mitglied verschiedener Organisationen brachten ihm immer wieder Auszeichnungen ein. Sein Engagement für den Deutschen Shorinji-Kempo-Verband (DSKV) wurde mit einer Anerkennungsurkunde durch das Deutsche Konsulat in Tokyo geehrt. Seit Heisei 11 (1999) ist er für das Honbu (Zentrale) als „unity shidoin inkai no in“ tätig. Außerdem als Hombu shidoin (Schiedsrichter) bei Welttreffen. Und er ist Prüfungsabnahmeberechtigter bis zum 4. Dan. Weiter ist er für Nihon Budokan als shidoin tätig und als WSKO-Instructor in Nordamerika, Europa und Südostasien unterwegs. Für Nihon Budokan in Deutschland und Portugal. Seit April 2014 ist er auch als Unity shidoin, Kokusai shidoin, Unity gakka als Prüfer im Einsatz.

Die Ziele seines Unterrichts:

  1. Jikokakuritsu (Entwicklung zu einer starken selbstbewussten Persönlichkeit)
  2. Jitakyoraku (unter Einbeziehung der Anderen)

Mit diesen Zielvorhaben ist es möglich, so Satoh, seinen Beitrag zum Weltfrieden zu leisten. Satoh ist überzeugt, mit der Verbreitung der Lehre einen Beitrag dazu zu leisten. Der richtige Platz dazu ist ein eigenes Dojo.

Seine Unterrichtsmethodik

Innerhalb seines Dojo werden Kinder erzogen. Als Shidoin müssen den Eltern der Kinder die Gründe und Ziele des SK genau erklärt werden. Seit 46 Jahren betreibt er nun SK, 1700 Mitglieder hatte er in dieser Zeit. Daraus entstanden 8 Doin cho und ein Shibucho (von der Zentrale genehmigte eigenständige SK Schulen). Im Ausland (Deutschland und USA) 2 Shibucho, worauf er sehr stolz ist.

Der Anfang und die Entwicklung

1969 erhielt Satoh vom Begründer, genannt Kaiso, die Genehmigung zum Doin in Fukuoka. Auf Kyushu war das erste Doin das „Chikushi no doin (jetzt Hakata doin). Bis dahin war Shorinji Kempo dort noch unbekannt. Bei jeder Gelegenheit erklärte er die Philosophie des Shorinji Kempo no shugyo. Jede Veranstaltung nutzte er zur Bekanntmachung. Langsam wurde Shorinji Kempo bekannter und immer mehr junge Männer wurden Schüler. Das Training war sehr anstrengend. Im Sommer stand in einer Ecke des Seminarraumes ein Kübel, in den sich die Schüler übergeben konnten. Aber immer noch hatte er kein eigenes Dojo, das Training fand in der Sporthalle, am Strand und im Park statt. Zu dieser Zeit wurde ausschließlich Technik trainiert und kein Howa (Philosophie). In Räumen wurden das chinkon gyo (Meditation) und Kowa (Lehre über die Lehre von Kaiso) praktiziert. Das technische Training, das sehr anspruchsvoll war, enthielt Kihon (Taisabaki, Unpoho, Ukemi, Zemewaza und Verteidigung). Danach Goju ittai, dann randori und heute unyohou mit Boxhandschuhen, Angriffstechniken mit Do. Um der Realität nahe zu kommen, wurde ab und zu auch im Dunkeln trainiert.

Als Schüler hatte er viele Studenten und Hochschüler, die er an verschiedenen Universitäten unterrichtete. Das Ziel vieler Schüler, stärker als andere zu sein, nutzte er für ein anstrengendes Training, und seine Schüler waren zufrieden. Der Erfolg: seine Studenten gingen nach dem Studium als feste Menschen im Sinne des Chinkon ins Arbeitsleben. Im Sommer organisierten die Schüler im Haus der Jugend ein Seminar, Gasshuku. Oft waren es über 100 Teilnehmer und das Programm dazu erstellten sie selbst. Etwa zehn Jahre später wurden es immer mehr Schulkinder, die Interesse an SK zeigten. Der Grund war das zwischenzeitlich eigene Dojo. Durch Veranstaltungen und einem immer größeren Bekanntheitsgrad schaffte er Vertrauen bei den Eltern und er fragte sich, welche Art von Training besser für Kinder sei. Kumite shutai, sich gegenseitig zu helfen, war wichtig, „Jiko kakuritsu und Jita kyoraku. Extremtraining wie früher wurde reduziert, aber für Zuschauer erscheint es immer noch anstrengend. Zu Beginn hatte Kaiso mit Kowa die Philosophie unterrichtet, und das war nun die Aufgabe der Doin und somit des shugyo (Studium). In der Anfangszeit hatte er viele Probleme. Aber er hatte es sich zum Ziel und zu seiner Vision gemacht, für andere zu unterrichten. Dazu gibt es verschiedene Wege, da jeder Mensch anders ist. Um das zu verstehen, muss man selbst immer besser werden. Bereits nach zehn Jahren gingen die ersten OB und gründeten ihr eigenes Dojo.

Die ersten 20 Jahre und seine Art des Unterrichts

Seinen Unterricht gestaltete er mit Chinkon gyo ,,Kowa“: Aufwärmen, Kisotairoku, Kihon, Giho renshu, Unpoho, Abwärmen, dazwischen Vorbereitungen zur Prüfung oder Taikai, und mehr. Weil er dazu Helfer benötigte, bildete er einen Kreis zur Schulung “wie führe ich ein Dojo“. Diesen Weg verfolgt er bis heute. Den Mitgliedern bringt dies Selbstvertrauen, Selbsterkenntnis, Dankbarkeit und somit Zufriedenheit und sie vertreten in der Zukunft durch Shorinji Kempo, Menschen, die als Führungspersönlichkeiten den richtigen Weg aufzeigen.

Was er weitergeben möchte

Vor 46 Jahren erhielt er von Kaiso die Genehmigung zum Doin. Er ging bis jetzt diesen Weg und gab ihn weiter. Die Zeiten änderten sich und es gibt heute viele Erleichterungen.
Informieren über Shorinji Kempo kann man sich über Internet, Bücher, und auf anderen Wegen. Aber wirkliches Shorinji Kempo kann man nur vom Menschen erlernen. Menju menju heißt Men = Gesicht und ju = behalten. Um das umzusetzen, ist ein Lehrer erforderlich, der weiter lernt, sich aber auch an die Anfänge erinnert. Shorinji Kempo ist shugyo, ist kenzen ichinio, Körper und Geist als Einheit und Gyo bedeutet, dem Schwachen mit dem Erlernten zu helfen. Die Lehre Kaisos zum Glück der Menschen weiterzugeben ist seine Aufgabe. Der Studierende muss die Lehre richtig verstehen, nur dann kann er sich selbst erkennen und weitergeben. Er ist stolz, wenn der Leitspruch von So Doshin „Nakaba hito no shiawase o, nakaba jiko no shiawase o“ (Die Hälfte des Glückes für die anderen, die andere Hälfte für uns) von seinen Schülern umgesetzt wird. Durch das eigene Handeln bereichert, in allen Richtungen Erfolg zu verspüren, das macht ihn glücklich.