Bericht 60 Jahre ShorinjiKempo

 

1947von So Doshin gegründet, feierte ShorinjiKempo das 60jährige Bestehen. Diese Gedenkfeier wurde im Budokan in Tokyo abgehalten. Nachdem es für mich fast auch so etwas wie ein Jubiläum war, vor 30 Jahren wurde ich Mitglied bei Satoh-sensei im Fukuoka nishi Dojo in Japan, wollte ich natürlich daran teilnehmen. Trotz einer Erkältung entschloss ich mich kurzfristig zum Flug.

Am Donnerstag den 1. November flog ich von München über Frankfurt nach Tokyo. Ankunft am Freitag den 2.November in Tokyo internationaler Flughafen Narita. Von dort aus mit der Bahn, ca. 1 ½  Stunden  zur Stadtmitte. Ankunft im Hotel und erst mal etwas entspannen. Satoh-sensei, der im gleichen Hotel übernachtete, war nicht anwesend, denn er war mit der Organisation der Veranstaltung beschäftigt.

Zum Abendessen wählte ich ein Sushi-Restaurant aus. Danach erkundete ich noch etwas zu Fuß bei ca. 12 Grad und unangenehmen Wind die nähere Umgebung, bevor ich schlafen ging.

Satoh-sensei meldete sich dann um ca. 23 Uhr nach seiner Rückkehr bei mir und wir vereinbarten das gemeinsame Frühstück. Am nächsten Tag zum Frühstück fanden wir kurz Zeit für ein Gespräch, kurz darauf war er wieder unterwegs zu den Vorbereitungen. Unser nächstes Treffen war für den Nachmittag, zu den Feierlichkeiten geplant.

 

Die Veranstaltungen fanden im „Prince Park Tower Tokyo Hotel“ ab 15 Uhr statt. Es waren ungefähr 560 Teilnehmer, Branchmaster und Verbandsvertreter aus ganz Japan, sowie ca. 30 Teilnehmer aus dem Ausland anwesend.

Langjährige Mitglieder und Sponsoren wurden durch Sosai, Yuuki So, geehrt. In den Pausen hatte man Gelegenheit, alte Bekannte zu treffen und ein paar Worte zu wechseln bzw. Gelegenheit für ein Foto. Unter anderem traf ich Hiate-sensei, der ShorinjiKempo an die Humboldt-Universität in Berlin gebracht hatte, Hirayama-sensei, der mit mir vom Fukuoka-nishi-Dojo kommt und seit vielen Jahren in Amerika die Silicon Valley Branch leitet, Ura-sensei,  Kimbara-sensei, Ota-sensei und viele andere.

 

 

mit_hirayama-_und_ota-_sensei
v.l. Wunderle-sensei mit Hirayama-sensei und
Ota-sensei

 

60_jahre_sk_014
Vorführung des indonesischen Verbandes
Der indonesische Verband, der zahlreich vertreten war, nutzte die Gelegenheit, auf das nächste Welttreffen, das im Juli 2009 in Bali stattfinden wird, aufmerksam zu machen. Timbul Thomas Lubis, der Präsident, sprach die Einladung aus.

Mit einem Folklore-Auftritt einer indonesischen Gruppe wurden wir  bereits auf das Land und seine Bewohner eingestimmt. Um 22 Uhr war dann die Party zu Ende und wir machten uns auf den Weg zurück zum Hotel.

Am nächsten Tag,  Sonntag, war frühes Aufstehen angesagt, da um 8.30 Uhr das Gedenk-Taikai beginnen soll. Zum Frühstück trafen dann unter anderem Aramaki-san (Fukushibu-cho) und Takuma–san ( Sohn von Satoh–sensei)  mit einer Gruppe des Dojo im Hotel ein. 

Zusammen machten wir uns auf den Weg zum ehrwürdigen Budokan, eine Sporthalle, die zur Olympiade 1965 gebaut wurde. Im Budokan finden alle großen Budoveranstaltungen von Tokyo statt.

7000 Gäste und 2400 Kenshi fanden sich zum Taikai ein. Auf 12 courts zeigten die Teilnehmer tanen- (Einzel)  kumi- (Paar), dantai- (Gruppen) Embu, sowie Unyoho (Randori- freier Kampf).

takuma-san_und_aramaki-san
Aramaki-san und Takuma–san

 

vor_dem_budokan
Vor dem Budokan in Tokyo

 

 

Die vorführenden Gruppen waren eingeteilt nach Rang, Alter oder Schulzugehörigkeit wie Haupt-, Mittel- oder Hochschule, Universität oder auch Vater-Sohn, Mutter-Tochter oder Familien-Embu. Ein Highlight war wohl das Embu eines Rollstuhlfahrers, der nach einem Schlaganfall nur noch einen Arm bewegen konnte.

Dann kam der große Augenblick: alle Branchmaster bzw. Instructor legten ihren Schwarzgurt ab und legten zum Zeichen der Erneuerung einen Weißgurt an. Wir versammelten uns auf der Trainingsfläche und vollzogen nach dem Chinkon-gyo, Zuki, Keri und Katas. Ich muss sagen, es war ein bewegender Augenblick und in kurzer Zeit ließ ich die letzten dreißig Jahre an mir vorüber ziehen.

 

beim_taikai
Taikai-Wettbewerb
Um ca. 16 Uhr war die Veranstaltung zu Ende und wir machten uns sofort auf den Weg zum Flughafen, um nach Fukuoka zu fliegen. Bereits im Flughafen machte sich nun meine Erkältung stark bemerkbar. In Fukuoka angekommen, wurden wir von Frau Satoh und Tochter abgeholt. Sie brachten mich ins Hotel und wir vereinbarten, den nächsten Tag im Dojo zu verbringen.  

Der nächste Tag war mit Training ausgefüllt. Am Abend ging es mir dann erkältungsbedingt nicht so besonders gut und ich legte mich zeitig ins Bett. Am Morgen telefonierte ich mit Satoh-sensei, dass es wohl heute wenig Sinn hätte, ins Dojo zu gehen, da ich in der vergangenen Nacht kaum Schlaf finden konnte. Satoh–sensei kam zum Hotel und wir suchten eine Apotheke auf, in der ich Medizin kaufen konnte. Somit verbrachte ich daraufhin den Tag im Bett. Am Mittwoch ging es mir leidlich und ich nutzte die Zeit für einige Besorgungen. Am Donnerstag Morgen um 5 Uhr brachte mich Satoh-sensei zum Flughafen und es ging über Tokyo nach Deutschland zurück.

Alles in Allem wieder ein interessanter Japanausflug.

 

 

Walther A. Wunderle
6.Dan Junhanshi
Sugakusa-Branchmaster

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Augsburg (Sugakusa) veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar